Es ist mal wieder Zeit für einen Eintrag in mein Pflegealphabet. So ganz langsam aber sicher wächst es ja und wird durch die verschiedensten Themen im Bereich Gesundheit und Pflege vervollständigt. Heute geht es um ein Thema, dass auch einen guten Freund von mir plagt: Laktoseintoleranz.
Was ist Laktoseintoleranz?
Laktoseintoleranz ist ein weit verbreitetes Problem und eine der häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Wer nicht selbst direkt betroffen ist, kennt sicherlich – genau wie ich – aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis jemanden, der Milch und alle Milchprodukte meidet, weil er sie nicht verträgt, da er eben „laktoseintolerant“ ist. Die Laktoseintoleranz bezeichnet die Unfähigkeit vieler Menschen, Milchzucker richtig zu verdauen. Milchzucker, der deutsche Ausdruck für Laktose, besteht aus zwei Zuckermolekülen: aus Galaktose und Glukose. Damit der Darm die Zuckermoleküle aufnehmen kann, müssen diese aufgespalten werden.
Dass diese Aufspaltung passieren kann, dafür sorgt bei nicht laktoseintoleranten Menschen das Enzym Laktase. Es spaltet die Zuckermoleküle im Dünndarm aus. Menschen mit Laktoseintoleranz fehlt dieses Enzym. Entsprechend werden die in der Milch enthaltenen Zuckermoleküle nicht um Dünndarm zerlegt, sondern gelangen intakt in den Dickdarm. Die im Dickdarm lebenden Bakterien zersetzen nun den Milchzucker. Die bei diesen Zersetzungsprozessen entstehenden Gase sorgen für verschiedene Beschwerden wie Bauchweh und Durchfall bei den betroffenen Menschen. Nach dem Genuss von Kuhmilch- aber auch von Schafsmilch- oder Ziegenmilchprodukten können bei den betroffenen Personen neben direkten Beschwerden des Magen-Darm-Traktes beispielsweise auch allgemeine Beschwerden wie Schwindelgefühle oder Kopfschmerzen einstellen.
Woher kommt Laktoseintoleranz?
Der Mangel an Laktase, der zur Laktoseintoleranz führt, ist in vielen Fällen genetisch bedingt, also vererbt. Doch auch durch verschiedene Krankheiten kann bei einem Menschen, der lange keine Probleme mit Milch und Co hatte, eine Laktoseintoleranz ausgelöst werden. Mit zunehmendem Alter werden die Beschwerden bei laktoseintoleranten Personen häufig schlimmer, weil die vorhandene Laktase ihre Funktionalität nach und nach einbüßt. So kommt es auch, dass selbst bei einer genetisch bedingten Laktoseintoleranz die Beschwerden häufig erst im Erwachsenenalter auftreten.
In der Diagnostik wird ein Atemtest verwendet. Auch über einen Bluttest ist die Diagnose machbar. Meist ist den betroffenen Personen aber längst ohne ärztliche Hilfe klar geworden, dass eine Laktoseintoleranz vorliegt, denn die Symptome sind relativ eindeutig. Weitere Diagnosemöglichkeiten verrät das Themenspecial auf Juvalis.de.
So lässt man sich nicht beinträchtigen
Ein sorgenfreies Leben ist auch dann möglich, wenn eine Laktoseintoleranz diagnostiziert wurde. Grundsätzlich müssen Lebensmittel, die die Unverträglichkeit auslösen, gemieden werden. Inwieweit Laktose vertragen wird, kann ganz individuell sein. Der Eine verträgt gar keine Milchprodukte, der anderen kann verträgt vielleicht Käse, aber keinen Quark. Die Lebensmittel, die nicht vertragen werden, sind komplett vom Speiseplan zu streichen. Das kann nicht nur Milch selbst sowie Käse, Jogurt, Quark und Co betreffen, sondern auch eine ganze Palette an Lebensmitteln, in denen Milch enthalten ist. Zum Teil ist auch in Lebensmitteln, die man nicht mit Milch verbindet, Laktose enthalten, beispielsweise in Würsten.
Glücklicherweise gibt es heutzutage allerdings viele Lebensmittel, die auf Menschen mit Laktoseintoleranz ausgerichtet sind und ihnen ein normales Leben ermöglichen. Von Milch über Puddings und Joghurts ohne Laktose bis hin zu Sahne und ähnlichen Produkten ist alles zu haben. Auch Sojaprodukte wie Sojamilch oder Tofu können ganz hilfreich sein und die Küche auf gesunde Art und Weise ergänzen.
Fotos: Benjamin Thorn & Ursula Kröll / pixelio.de